Hier bei uns folgende Fragen:
Welchen Zahnersatz erhalte ich in der gesetzlichen Krankenversicherung?
Von der Krankenkasse erhaltet Ihr in der Regel die Hälfte der Kosten für die Regelversorgung.
Die Behandlung muss aus medizinischer Sicht ausreichend sein.
Für jede Behandlung haben Krankenkassen und Zahnärzte festgelegt, was unter Regelversorgung gilt und was für ein Festzuschuss dafür gezahlt wird.
Solltet Ihr ein Bonusheft für die Vorsorgeuntersuchungen führen, erhöht sich der Zuschuss auf 60 Prozent. Dies gilt, wenn Ihr in den Letzen 5 Jahren euer Bonusheft regelmäßig abgestempelt habt. Ein Bonusheft was über Zehn Jahre geführt wurde und abgestempelt, bringt euch 65 Prozent Zuschuss.
Trotzdem müsst Ihr einen Eigenanteil von 35 – 50 Prozent immer selber zahlen.
Seit dem 01.Oktober 2020 wurden die Zuschüsse für Zahnersatz um 10 Prozent erhöht, von 50 auf 60 Prozent.
Dadurch steigen auch die Zuschüsse für ein regelmäßig geführtes Bonusheft von 60 auf 65 Prozent bzw. von 65 auf 70 Prozent.
Wenn Ihr anstelle von einer Brücke ein Implantat wollt oder eine optisch schönere Krone, wird es deutlich teurer.
Die Krankenkasse zahlt für ein Implantat genau so viel wie für eine Brücke.
Die Mehrkosten für eure Individuellen Wünsche müsst ihr selber zahlen.
Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?
Ein weiterer entscheidender Punkt ist der, wie Ihr die Gesundheit eurer Zähne einschätzt.
Wenn Ihr noch jung seid, dann ist eine Zahnzusatzversicherung noch günstiger als später.
Da es in jungen Jahren selten zu großen Behandlungen kommt.
Wartet nicht zu lange mit der Zahnzusatzversicherung ab, denn für Zähne, die bereits kaputt sind, zahlt die Versicherung in den meisten Fällen nicht. Ihr solltet die Versicherung einige Jahre vor der ersten größeren Behandlung abschließen, denn dann habt Ihr gute Aussichten, die volle Leistung zu erhalten.
Denn viele Anbieter wollen eines vermeiden: Für Kunden, die erst einige Monate Beiträge gezahlt haben, die teuren Behandlungen zahlen.
Welche Haken hat die Zahnzusatzversicherung?
Bevor Ihr eine Zahnzusatzversicherung abschließen solltet, achtet auf die folgenden Punkte:
- Bei den Gesundheitsfragen müsst Ihr angeben, ob euch euer Zahnarzt eine Behandlung geraten hat oder ob eine Behandlung geplant ist. Für Behandlungen, die geraten sind oder bereits laufen, kommt die Zahnzusatzversicherung nicht auf. Daher solltet Ihr rechtzeitig eine Zahnzusatzversicherung abschließen und nicht warten, bis euer Zahnarzt euch mitteilt, dass etwas an euren Zähnen gemacht werden muss.
- Mit einer Zahnzusatzversicherung müsst Ihr auch oft einen Teil der Rechnung selber tragen. Bei guten Tarifen bleibt ein Eigenanteil von 10 bis 20 Prozent übrig. Selbstverständlich gibt es Tarife die komplett alle Kosten übernehmen, aber diese sind unverhältnismäßig teuer.
- Achtet auf die Wartezeit in eurem Vertrag. Viele Tarife haben Wartezeiten, so dass Ihr in den ersten 8 Monaten nach Vertragsabschluss keine Leistungen für Zahnersatz in Anspruch nehmen könnt. Es gibt aber auch Gesellschaften ohne Wartezeit.
- In den ersten drei bis fünf Jahren zahlen sehr viele Gesellschaften nur eine begrenzte Summe, sodass Ihr davon am Anfang nicht unbegrenzt gebrauch nehmen könnt.
- Bei zu schlechten Zähnen und zahlreich fehlenden Zähnen, kann es sein, dass Ihr keine Zahnzusatzversicherung bekommt.
- Achtet darauf, dass Ihr einen Tarif mit Altersrückstellungen abschließt. Bei Tarifen ohne Altersrückstellungen zahlt Ihr im Alter deutlich mehr.
Beachtet die genannten Punkte und überlegt euch, ob eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll ist.
Worauf sollte ich bei der Zahnzusatzversicherung achten?
Bei der Zahnzusatzversicherung solltet ihr in erster Linie auf die Leistungen schauen als auf den Preis. Bei den besonders günstigen Tarifen, sind meist viele Fallstricke enthalten. Wir zeigen euch die wichtigsten Punkte:
Hohe Erstattungen für Zahnersatz
Durch die Zahnzusatzversicherung lässt sich vieles versichern. Die größten Kosten fallen jedoch beim Zahnersatz an. Deshalb ist es am wichtigsten, dass euer Tarif gute Leistungen bei Implantaten, Brücken und Kronen bietet. Inlays sind passgenau gefertigte Füllungen, gehören eigentlich nicht zum Zahnersatz, jedoch werden Sie in der Regel von den Zahnzusatzversicherungen mit gezahlt. Dies ist sehr wichtig, denn Inlays kosten bis zu 700 Euro und ihr würdet von der gesetzlichen Krankenkasse nur die 50 Euro für eine Amalgamfüllung erhalten.
Mindestens 75 Prozent des Zahnersatzes, sollte eine gute Zahnzusatzversicherung zahlen.
Dies bedeutet, dass die Krankenkasse und die Zusatzversicherung zusammen so viel übernehmen sollten, dass für euch ein Eigenanteil von mindestens 25 Prozent übrigbleibt. Je höher die Erstattung umso besser. Auch hier kann euch ein Bonusheft weiterbringen und dafür sorgen, dass Ihr mehr Zuschuss erhaltet. Ein sauber gestempeltes und durchgehend geführte Bonusheft sichert euch nicht nur bei der gesetzlichen Krankenkasse einen höheren Zuschuss, sondern auch bei der Privaten Zusatzversicherung.
Es ist ebenfalls sehr wichtig, dass die Zahnzusatzversicherung nicht nur die Regelversorgung abdeckt, sondern auch die zusätzlichen Kosten für teure Materialien oder einen höherwertigen Zahnersatz. Ein Tarif, der euch doppelte Kassenleistung verspricht, ist eine Mogelpackung. Selbst ein doppelter Kassenzuschuss reicht nicht aus, um Implantate zu finanzieren.
Zahnprophylaxe
Nur für eine professionelle Zahnreinigung eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen ist nicht nötig. Eine Professionelle Zahnreinigung kann man auch selber bezahlen. Viele gesetzliche Krankenkassen zahlen einen Zuschuss zur jährlichen Zahnreinigung. Wenn euer Vertrag eine Zahnreinigung enthält, solltet ihr auch regelmäßig hingehen, denn die Versicherung hat einen Aufpreis für die Zahnreinigung eingerechnet.
Beachtet die Erstattungsgrenzen
Nach Abschluss einer Zahnzusatzversicherungen sind in den ersten Jahren die Summen für Erstattungen begrenzt. Dies könnte beispielsweise 750 Euro in jedem der ersten vier Versicherungsjahre sein. Je höher die Leistungen in den ersten Jahren, desto besser.
Es ist vorteilhaft, wenn die Erstattungsgrenzen möglichst wenige Jahre gelten, zum Beispiel nur drei statt fünf Jahre. Danach sollte es keine Obergrenze für die Erstattungen mehr geben.
Die Zahl der Implantate, welche von der Versicherung gezahlt werden, sollte möglichst nicht begrenzt sein. Nach einem Unfall gibt es bei vielen Anbetern meist keine Begrenzung für die Erstattung. Auch wenn nach den Jahren die Leistungsgrenzen nicht mehr gelten, zahlt die Zahnzusatzversicherungen Rechnungen nur bis zu den gültigen Höchstsätzen der Gebührenordnung der Ärzte. Überhöhte Kosten kann der Versicherer kürzen. Daher ist es wichtig, dass Ihr vor der Behandlung den Kostenvoranschlag ihres Zahnarztes bei der Versicherung einreicht. Diese teilt euch dann verbindlich mit, was übernommen wird.
Zahnzusatzversicherung ohne Wartezeit
Einige Tarife haben eine Wartezeit von acht Monaten. Das heißt, dass die Versicherung erst für kosten die nach der Wartezeit entstanden sind zahlt. Dadurch wollen die Anbieter verhindern, dass Ihr erst einen Vertrag abschließt, wenn Ihr schon Zahnprobleme habt. Es gibt aber auch Zahnzusatzversicherungen, die grundsätzlich auf Wartezeiten verzichten. Wenn euch euer Zahnarzt eine Behandlung geraten hat oder diese schon begonnen hat vor Vertragsabschluss, dann zahlt die Versicherung nicht, da dies Vorvertraglich ist.
Gesundheitsfragen sollten ernst genommen werden
Wenn Ihr euch für eine Zahnzusatzversicherung entscheidet, dann müsst Ihr in eurem Antrag Gesundheitsfragen beantworten. Diese sind nicht so umfangreich wie bei der Privaten Vollversicherung, aber trotzdem sollte man diese ernst nehmen. Bei falschen Angaben könntet Ihr euren Versicherungsschutz verlieren. Meist fragen die Versicherungen nach fehlenden Zähnen oder Prothesen. Wenn Ihr euch nicht sicher seid, fragt euren Zahnarzt. Ihr müsst auch angeben, wenn euer Zahnarzt bereits zu einer Behandlung geraten hat. Wie die Anbieter mit Ihren Angaben umgehen ist unterschiedlich. Einige schließen fehlende Zähne aus und andere erheben einen Aufpreis. Ab vier fehlenden, nicht ersetzten Zähnen wird es häufig schwierig, überhaupt einen Vertrag zu bekommen.
Einige Anbieter behandeln herausnehmbare Prothesen wie ersetzte Zähne und versichern diese mit. Bei anderen Anbietern werden diese als fehlender Zahn bewertet und so behandelt.
Mit dem Alter steigen oft die Beiträge
Bei der Zahnzusatzversicherung werden die Beiträge auf zwei Arten berechnet: Bei einigen Tarifen werden ein Teil der Beiträge als Altersrückstellungen gespart, damit die Beiträge mit dem Alter nicht zu stark steigen. Dadurch habt Ihr einen konstanten Beitrag, jedoch zahlt Ihr von vornherein etwas mehr. Die anderen Tarife sind am Anfang günstiger für junge Leute, aber werden mit zunehmendem Alter deutlich teurer.
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Durch die Tarife mit konstanten Beiträgen und Altersrückstellungen könnt Ihr besser abschätzen, ob Ihr euch die Zahnzusatzversicherung auch im hohen Alter leisten könnt. Solltet Ihr den Vertrag kündigen, würdet Ihr einen Großteil der Altersrückstellungen verlieren. Dadurch seid ihr unflexibler und stärker an Ihren Versicherer gebunden.
Wie erhalte ich günstigen Zahnersatz ohne Zusatzversicherung?
Es gibt auch ohne Zahnzusatzversicherung Möglichkeiten, die kosten für den Zahnarztbesuch zu senken.
Für Geringverdiener
Ihr müsst nicht mit schlechten Zähnen leben, wenn Ihr euch keinen Zahnersatz leisten könnt. Es gibt eine Härtefallregelung für Geringverdienern bei den gesetzlichen Krankenkassen. Dies bedeutet, dass bei Versicherten mit Bruttoeinnahmen unter 1.246 Euro im Monat (Stand 2019) die gesetzliche Krankenkasse die vollen Kosten für die Regelversorgung übernimmt. Sollte ein Angehöriger mit euch im Haushalt Leben, erhöht sich die Einkommensgrenze auf 1.713,25 Euro. Für jeden weiteren Angehörigen steigt die Grenze um zusätzlich 311,50 Euro (Stand 2019).
Solltet Ihr die Einkommensgrenze überschreiten, könnt Ihr trotzdem einen erhöhten Zuschuss der Krankenkasse bekommen. Dies würde dann nicht die komplette Rechnung übernehmen, aber abhängig von Ihrer Finanziellen Lage mehr dazu zahlen, als normalerweise. Um von diesem Härtefall zu profitieren, müsst Ihr bei eurer Krankenkasse einen Antrag stellen.
Für Normalverdiener
Bei der Wahl eurer gesetzlichen Krankenkasse solltet ihr auch gut Wählen, denn viele Kassen bieten im Zahnbereich über die gesetzlichen Leistungen Zusatzleistungen an. Zum Beispiel bieten einige Anbieter einen Zuschuss für eine professionelle Zahnreinigung an.
Bei anderen kann es sein, dass Zahnersatz günstiger wird, wenn Ihr euch von Ärzten behandeln lässt, die mit der Krankenkasse kooperiert.
Es gibt Krankenkassen die Verträge mit Zahnkliniken im EU-Ausland abschließen, wo Zahnersatz häufig günstiger ist.
Egal bei welcher Kasse Ihr seid, vergleicht die Preise der Zahnbehandlung der Praxen. Beim selben Befund können die Preise enorm voneinander abweichen. Daher solltet Ihr euch von mindestens Zwei Zahnärzten einen Kostenvoranschlag holen. Für einen Laien ist es schwierig einzuschätzen, welche Behandlung sinnvoll und welcher Preis angemessen ist.
Wichtig: Ausgaben für Zahnersatz könntet Ihr unter Umständen auch als außergewöhnliche Belastungen von der Steuer absetzen.
Wie kann ich die Versicherung in Anspruch nehmen?
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