Was deckt eine gute Rechtsschutzversicherung ab?
Folgende Lebensbereiche kann man absichern: Privat, Beruf, Wohnen und Verkehr.
Eine Rechtsschutzversicherung ist modular aufgebaut. Man stellt sich seinen Versicherungs-Schutz selbst zusammen. Der Vorteil ist, man zahlt nur für das, was man braucht.
Jedoch, wenn man am falschen Ende spart, kann es auch unangenehme Folgen haben. Angenommen, man hat einen Streit mit seinem Arbeitgeber, aber nur den Verkehrsrechtsschutz versichert. Dann würden die Kosten des Arbeits-Rechtsstreits natürlich nicht übernommen werden.
Single oder Familie? Ob alleine oder in einer Partnerschaft, mit Kindern oder als Patchwork- Familie: Der Vertrag unterscheidet nur zwischen Single- oder Familientarif.
Im Single-Tarif bist du und deine minderjährigen und unverheirateten Kinder versichert
Im Familientarif der ARAG sind zusätzlich alle im Haushalt lebenden und gemeldeten Familienmitglieder, mit dir verwandte oder verschwägerte Personen, versichert.
Kinder (auch erwachsene, volljährige) sind solange mitversichert, bis sie ihre Berufsausbildung beendet haben (d.h. ihr erstes eigenes Geld verdienen)
Bleiben diese unverheirateten Kinder weiterhin zu Hause wohnen (amtlich gemeldet), sind sie in im Familientarif mitversichert: denn dann sind sie verwandte Personen!
Leistungsarten, die in den Bausteinen unter anderem versichert sind:
1. Privat-Rechtsschutz
- Vertrags- und Sachenrecht: Rechtsschutz bei Streitigkeiten um private Verträge des Alltags oder Eigentums an beweglichen Sachen. Darunter fallen z.B. Kauf von Hausrat, Urlaubsreise, Reparaturmangel, Versicherungsverträge, Falschberatung im Zusammenhang mitrisikoarmen Kapitalanlagen oder Aktien und Rentenwerten, u.v.m.
- Schadensersatz-Rechtsschutz: Schadenersatzansprüche sind zum Durchsetzen da: Das bedeutet z.B., die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen wegen der Beschädigung eines Fernsehers oder wegen eines Unfalls mit dem Fahrrad
- Steuer-Rechtsschutz: Sollte es Streitigkeiten mit dem Finanzamt geben, unter anderem bezüglich Sonderausgaben oder Werbungskosten, etc.
- Sozial-Rechtsschutz: Rechtsschutz, um Ihre rechtlichen Interessen vor deutschen Sozialgerichten wahrzunehmen sowie in Widerspruchsverfahren, die diesen Gerichtsverfahren vorangehen: Höhe der Erwerbsunfähigkeitsrente oder Einordnung in Pflegestufe, Kostenübernahme für neue OP-Methoden und Therapien, nach einem Arbeitsunfall, Höhe des Invaliditätsgrads oder Rentenanspruchs.
- Verwaltungs-Rechtsschutz: Rechtsschutz vor Verwaltungsbehörden und -gerichten: Streit um einen Kindergartenplatz, Zeugnisnoten, Höhe von BAföG, Vergabe von Studienplätzen
- Straf-Rechtsschutz: Schutz für die Verteidigung, wenn ein strafrechtliches Vergehen vorgeworfen wird. Vergehen sind Straftaten, die im Mindestmaß mit einer Freiheitsstrafe von unter einem Jahr oder Geldstrafe bedroht sind. Dieser Versicherungsschutz gilt für Ordnungswidrigkeiten, Verkehrsdelikte und fahrlässige Vergehen. Sollte dir vorgeworfen werden, eine Tat vorsätzlich begangen zu haben, zahlt nicht jede Versicherung.
2. Berufs-Rechtsschutz
- Arbeits-Rechtsschutz: Streitigkeiten rund um das Arbeitsleben sind über diesen Baustein abgesichert. Sollte es zum Beispiel um Kündigungen, Abmahnungen, Abfindungen, Versetzung, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, Einstufung in eine Besoldungsgruppe gehen.
3. Immobilien-Rechtsschutz
- Haus und Wohnung: wenn die rechtlichen Interessen als Mieter oder Eigentümer einer selbstbewohnten Wohneinheit gewahrt werden sollen. Mit diesem Baustein sind Konflikte um Mieterhöhungen, Nebenkostenabrechnung, Kündigung wegen Eigenbedarf und Räumungsklagen abgedeckt.Achtung: Immobilienvermieter müssen für diesen Schutz einen speziellen Vermieterrechtsschutz vereinbaren.
4. Verkehrs-Rechtsschutz
- Mit diesem Baustein decken Sie vom privaten Autokauf und der täglichen Nutzung des Fahrzeugs bis zum Verkauf alle Rechtsfragen ab.
Welche Kosten übernimmt eine Rechtsschutzversicherung?
Ein Rechtsstreit kann beträchtliche Kosten verursachen. Deshalb ist es immer beruhigend zu wissen, dass die Rechtsschutzversicherung bis zur vertraglich vereinbarten Versicherungssumme für einen einsteht. Wenn die Rechtsschutzversicherung im Streitfall die Deckungszusage erteilt hat, werden neben den eigenen Anwaltskosten auch folgende Kosten gezahlt:
- Gerichtskosten
- Kosten für Zeugen, Gutachten, Sachverständige, Übersetzungen
- Kosten für Mediationen
- Strafkautionen weltweit
- Kosten des Prozessgegners, wenn Du vor Gericht verlieren solltest
Die freie Anwaltswahl ist bei den meisten Versicherern gewährleistet.
Eine telefonische Erstberatung ist bei den meisten Versicherern enthalten. Die Hotline erreichst Du in der Regel 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.
Fast jede Gesellschaft zahlt auch einen Mediator. Streitbewältigung durch eine Mediation = Konfliktlösung ohne Anwalt und Gericht.
Geldstrafen und Bußgelder werden grundsätzlich vom Versicherer nicht übernommen.
Wichtige Informationen zur Rechtsschutzversicherung
Bei der Rechtsschutzversicherung bist du nicht vor allen Rechtsstreitigkeiten abgesichert. Für die folgenden Punkten besteht in der Regel kein Rechtsschutz:
- Im Falle einer Scheidung
- Bei erbrechtlichen Auseinandersetzungen
- Beim Streit im Zusammenhang mit dem Hausbau, beim Kauf oder Verkauf eines Baugrundstücks und der Baufinanzierung
- Für spekulative Kapitalanlagen und Spiel- und Wettverträge
- Bei Streitigkeiten rund um Geldanlagen, wenn Du als Anleger falsch beraten wurdest
- Wenn Du Schadenersatzansprüche anderer abwehren willst oder musst.
Vorvertragliche Streitigkeiten sind in der Rechtsschutzversicherung nicht versichert. Unter „vorvertraglich“ versteht man Streitigkeiten, die schon vor Versicherungsabschluss bestanden haben.
Ein weiterer Punkt, den Ihr wissen müsst, es gibt Wartezeiten. Die Wartezeit besteht bei bestimmten Leistungsarten - bei den Bausteinen Berufsrechtsschutz und Immobilienrechtschutz beträgt diese 3 Monate. Das heißt, dass zwischen Versicherungsbeginn und rechtsauslösendem Ereignis mindestens 3 Monate liegen müssen.
Die Selbstbeteiligung kann man in unterschiedlicher Höhe vereinbaren. Je höher die vereinbarte Selbstbeteiligung ist, desto niedriger ist der Beitrag.
Bei der Selbstbeteiligung handelt es sich um den Betrag, den man im Schadenfall als Eigenbeteiligung selbst tragen muss. Zum Beispiel: Solltest du eine Anwaltsrechnung über 1.000 Euro erhalten, bei einer vereinbarten Selbstbeteiligung in Höhe von 150 Euro, würde die Versicherung 850 Euro zahlen. Selbstverständlich kannst du auch eine Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung abschließen, die. dann die vollen Kosten übernimmt.
Wie kann ich die Versicherung in Anspruch nehmen?
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